Unsere Speicheldrüsen produzieren täglich 0,7 bis 1,5 Liter Speichel.
Wenn zuwenig Speichel gebildet wird, stellt sich ein unangenehmes Mundgefühl ein:
Unerwünschte Nebenwirkung von sehr vielen Arzneimitteln.
Das ist die häufigste Ursache!
vorausgegangene Entzündungen, Operationen oder Bestrahlungen der Speicheldrüsen
Speichelsteine, die den Abfluß behindern
Sjögren-Syndrom (rheumatisch)
Sialadenose (nicht-entzündliche chronische Erkrankung der Speicheldrüse)
Ausgelöst werden kann eine Sialadenose beispielsweise durch schwere Ess-Störungen, Lebererkrankungen oder Diabetes mellitus.
Die relative Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Schlafräumen sollte ca. 60% betragen. Meiden Sie trockene Heizungsluft.
Klären Sie mit Ihrem Arzt ab, ob auf Medikamente, die den Speichelfluß hemmen, eventuell verzichtet werden kann. Aber bitte kein eigenmächtiges Absetzen.
Schnarcher können in einem Schlaflabor untersucht werden, ob eine Beatmung mit angefeuchteter Luft über eine Maske oder eine Schnarcherschiene notwendig ist.
Atmen Sie konsequent durch die Nase statt durch den Mund.
Werden oder bleiben Sie unbedingt Nichtraucher.
Verwenden Sie regelmäßig Lippenpomade.
Meiden Sie alkoholhaltige Flüssigkeiten.
Alkohol reizt die Schleimhäute.
Kaffee und Schwarztee trocknen die Schleimhäute eher aus.
Vorsicht bei säurehaltigen Getränken. Diese führen zu Erosionen an Ihren Zähnen und begünstigen die Entstehung von Karies.
Schwenken Sie Ihren Mund vor dem Essen mit ein wenig Speiseöl aus.
Meiden Sie scharf gewürzte Speisen.
Machen Sie sich ganz kleine Häppchen.
Trinken Sie zu jedem Bissen einen Schluck Wasser.
Essen Sie nicht zu heiß.
Feuchte, kühlende Speisen werden als wohltuend empfunden wie z.B. Naturjoghurt.
Honig (vor allem Thymianhonig) wird von manchen als Mittel zum Lösen von Borken und als Inhaltsstoff von Mundspüllösungen vorgeschlagen. Allerdings kann Honig wegen seines hohen Zuckergehalts nur bei bereits zahnlosen Patienten empfohlen werden.
Zuckerhaltige Nahrung (auch versteckter Zucker) fördert die Entstehung von Karies. Bei reduziertem Speichel ist das Karies-Risiko sehr stark erhöht, also Vorsicht!
Kauen stimuliert die Speichelproduktion. Wenn es Ihnen möglich ist, versuchen Sie immer wieder, auch festere Nahrung zu sich zu nehmen, die Sie kauen müssen.
Faserreiche Kost klebt nicht so sehr an Zähnen und Prothesen, verursacht deshalb weniger leicht Karies und Entzündungen des Zahnhalteapparates.
Saures fördert zwar die Speichelproduktion, greift aber die Zahnhartsubstanz (Schmelz und Zahnbein) an und kann deshalb nur bei Zahnlosen empfohlen werden. Aber auch hier reizt die Säure oft die empfindliche Schleimhaut.
Das Lutschen von Eiswürfeln kann ebenfalls helfen. Sie können diese auch aus Fruchtsaft herstellen.
Aber Achtung! Fruchtsäfte enthalten Fruchtzucker und Säure (s.o.)
Herausnehmbarer Zahnersatz sollte 1-2mal täglich mit einem desinfizierenden Prothesenreiniger gesäubert werden.
Verwenden Sie eine Zahnpasta mit hohem Fluorid-Gehalt.
Spülen Sie Ihren Mund zwischendurch immer wieder mit einer Fluorid-haltigen alkoholfreien Mundspüllösung aus.
Verwenden Sie eine sehr weiche Zahnbürste, um Ihr empfindliches Zahnfleisch möglichst wenig zu reizen.
Die gründliche Entfernung aller Beläge ist aber äußerst wichtig.
Lassen Sie Ihre Zähne regelmäßig in der Zahnarztpraxis professionell reinigen.
Wenn die Speicheldrüsen komplett ausfallen und alle anderen Maßnahmen nicht mehr greifen, kann ein Speichelersatzmittel verschrieben werden.
Viele gängige Speichelersatzmittel sind durch ihren säuerlichen pH-Wert aber problematisch, weil sie das durch Mundtrockenheit ohnehin schon hohe Entkalkungs- und Kariesrisiko noch weiter steigern.