"Kreide"-zähne

Kreidezähne

MIH = Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation

(Die dicken Mahlzähne und die Schneidezähne sind minderverkalkt.)

Immer mehr Kinder haben Kreidezähne, das sind fleckige Zähne. Aber im Gegensatz zum normalen, leicht transparenten Zahnschmelz sind die Flecken stumpf, opak und weißlich, gelblich oder bräunlich.
Es handelt sich dabei aber nicht um Karies, sondern um eine Störung des Schmelzaufbaues.
Der Schmelz ist weniger dick und von schlechterer Qualität als normalerweise.

Mehr als ein Viertel aller Kinder ist betroffen.

Oft weist mehr als nur ein einzelner Zahn Kreideflecken auf. Die Flecken befinden sich meistens an den bleibenden Schneidezähnen und den Molaren an Stellen, die erst nach der Geburt mineralisiert werden. Die betroffenen Zähne kommen ab dem Schulalter durch. Erst zu diesem Zeitpunkt kann die Schmelzbildungsstörung festgestellt werden.

Wenn die Verfärbungen auf den Schneidezähnen sind, kann das unschön aussehen und andere Kinder zu Hänseleien verleiten. Viel schwerwiegender als die kosmetische Beeinträchtigung ist jedoch:

Die Kreideflecken-Zähne sind sehr empfindlich.
Außerdem kommt es vor, daß die Schmelzoberfläche der Kaubelastung nicht standhält und einbricht.
Hinzu kommt, dass MIH-Zähne viel anfälliger für Caries sind.

Woher kommen Kreidezähne?

Das ist leider noch nicht geklärt.
Es ist offenbar völlig unabhängig vom Kariesrisiko.

Als Ursachen werden diskutiert:

  • Atemwegserkrankungen, Mittelohrentzündung, Harnwegsinfekte und Masern
  • Medikamente wie z.B. Antibiotika
  • manche Lebensmittel und vor allem
  • Umweltgifte wie Bisphenol A und Weichmacher in Plastik

Aber wie gesagt:

Nichts Genaues weiß man nicht.

Deshalb können wir auch noch nicht wirksam vorbeugen.

Was tun bei Kreidezähnen?

Die starke Empfindlichkeit gegen Temperaturunterschiede steht bei den Kreidezähnen im Vordergrund.
Dagegen hilft das Auftragen von Fluoridlacken und -gelen.

Auch als Vorbeugung gegen Caries ist die Verwendung von Fluorid zu empfehlen. Weil der Schmelz dünner und von minderer Qualität ist, haben Cariesbakterien leichteres Spiel.

Ein Loch ist dann schneller passiert als sonst. Erschwerend kommt hinzu, dass den betroffenen Kindern das Zähneputzen wegen der hohen Empfindlichkeit schwer fällt.

Andere Substanzen, die den Einbau von Mineralien in den Schmelz fördern, können gleichfalls hilfreich sein. Dazu gehören Kalziumkarbonat, Arginin und Milchproteine, die mit Kalzium und Phosphat angereichert sind.

Um zu verhindern, dass zur MIH auch noch eine Caries kommt, sollten die Vorsorgetermine beim Zahnarzt wahrgenommen werden. In der Praxis können die Fissuren versiegelt und eventuelle Schmelzeinbrüche mit Kunststoff versorgt werden.

Zu Hause:

Zum Glück lässt die starke Temperaturempfindlichkeit mit zunehmendem Alter nach.

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