Bakterielle Zahnbeläge verursachen Karies und Entzündungen des Zahnhalteapparates.
führt unbehandelt zu Schmerzen, später zum Absterben des Zahnmarkes. Wird die Zahnhöhle dann von Bakterien besiedelt, entsteht eine chronische Entzündung im Knochen um die Wurzelspitze herum. Das kann zunächst unbemerkt bleiben, wenn Bakterien und Immunsystem sich die Waage halten. Sobald dieses Gleichgewicht zugunsten der Bakterien kippt, wird eine akute Entzündung daraus. Die Symptome sind zuerst Aufbißempfindlichkeit, dann pochende Schmerzen bis hin zu eitriger Schwellung und Fieber.
Der Körper nimmt solche entzündlichen Vorgänge wahr und reagiert darauf.
Dadurch steigt das Risiko für:
- Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall (bis zu 4-mal höheres Risiko)
- Lungenentzündung (bis zu 5-mal höheres Risiko)
- Magen-Darm-Probleme
- Lebererkrankungen
- Komplikationen bei Implantaten und Transplantationen
- Verschlechterung bei Diabetes mellitus
- Frühgeburten und ein unterdurchschnittliches Geburtsgewicht bei Neugeborenen
- nachlassende kognitive Fähigkeiten, Demenz, Alzheimer
- Entzündungen allgemein
- Krebs
Quelle: Fabiano M. Serfaty. Periodontitis May Be Linked With Systemic Diseases – Medscape – May 09, 2022.
Am 19. September 2023 hat eine internationale Forschergruppe eine Analyse der Daten von 2449 Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren im US-amerikanischen Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht.
Die Wissenschaftler wollten herausfinden, ob die Mundgesundheit der Krebspatienten einen Einfluss auf ihre Überlebensrate hat.
Zahnverlust zählt als ein Anzeichen für mangelnde Mundgesundheit.
Die Analyse ergab, dass eine höhere Anzahl von eigenen Zähnen im Mund und häufige Zahnarztbesuche einen starken Zusammenhang mit besseren Überlebenschancen aufweisen.
Wer auf seine Zähne achtet und regelmäßig zum Zahnarzt geht, (über-)lebt länger.
„Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem, was im Mund passiert, und dem Rest des Körpers.
Bakterien haben wir überall, freundliche und blöde. Die allermeisten im Darm und im Mund. Sie können in die Blutbahn eintreten, gerade wenn das Zahnfleisch entzündet ist. Unterwegs hocken sie sich auf jede raue Fläche, die die Blutbahn ihnen bietet, zum Beispiel auf die Herzklappen oder auf Verhärtungen in der Gefäßwand. Dort arbeitet sich das Immunsystem dann genauso ab wie im Mund und reagiert oft mit Entzündungen. Sind diese dauerhaft, kann uns das chronisch krank machen.
Wenn Sie also Ihren Mund pflegen, pflegen Sie auch Ihr Herz.„
– Dr. Eckart von Hirschhausen
Quelle: bleib gesund 5-2017
Weitere Informationen von der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V.
Der Mund ist der Anfang des Verdauungskanals
Der Darm ist unser größtes inneres Organ.
Wenn die Verdauung nicht richtig funktioniert, hat das weitreichende Konsequenzen für unser gesamtes Wohlbefinden.*
Und im Mund stellen sich hierfür bereits die Weichen.
Die Faulgase blähen den Darm auf, der dadurch enorm an Volumen zunimmt. Dadurch schwillt der Bauch an, wird schwerer, und die Körperstatik ändert sich.
Das führt zu Rückenproblemen.
Außerdem werden die Fäulnisprodukte mit Depressionen und Allergien in Verbindung gebracht.
Geschädigte Darmschleimhaut kann direkt für die Entstehung von Krebs verantwortlich sein – nicht nur für Darmkrebs, sondern auch für Krebsarten an anderen Organen im Körper.
Kranke, durchlässige Darmschleimhaut ermöglicht es nämlich krebsauslösenden Stoffen, in den Körper einzudringen.
Wie also den Darm gesund erhalten?
Natürlich ist eine ausgewogene Ernährung wichtig
- Besonders gut sind fermentierte Speisen und Getränke wie Sauerkraut, Miso-Suppe, Kefir oder Kim Chi – am besten, wenn sie selbst hergestellt sind. Dann enthalten sie ganz viele verschiedene günstige Bakterien, die gut sind für die Darmflora.
- Achten Sie auf genügend pflanzliche Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse wegen der Ballaststoffe, der Vitamine und der wichtigen sekundären Pflanzenstoffe. Je vielfältiger und bunter, desto besser.
- Versuchen Sie, industriell hergestellten Sachen aus dem Wege zu gehen und essen Sie viel Frisches, Naturbelassenes.
"Kauen ist das A und O"
Zitat Dr. Adrian Schulte, leitender Arzt und Direktor des auf Darmsanierung spezialisierten Zentrums einer Klinik in Überlingen am Bodensee,
in der SWR1-Sendung „Leute“ vom 4. April 2016.
Gut gekaut ist halb verdaut...
Langsames, bewußtes Kauen zerkleinert die Nahrung gründlich und sorgt gleichzeitig für eine Stimulierung der Speichelproduktion. Speichel bildet eine erste Barriere gegen eindringende Krankheitserreger und enthält wichtige Enzyme, die bereits im Mund den Abbau von Stärke beginnen. Die Kaubewegung signalisiert dem Körper die Nahrungsaufnahme und ermöglicht den übrigen Abschnitten des Verdauungskanals, sich angemessen auf die Verarbeitung vorzubereiten.
Kauen Sie einen Bissen so lange, bis er gut eingespeichelt und breiförmig ist und fast von allein in Richtung Magen fließt. Das braucht natürlich mehr Zeit. Wir essen dadurch automatisch weniger. Denn erst ungefähr 20 Minuten nach Beginn der Nahrungsaufnahme setzt das Sättigungsgefühl ein, und zwar unabhängig von der geschluckten Menge. Gründliches Kauen hilft damit auch, die Figur zu halten.
Notwendig sind also zwei Faktoren
- Zeit und
- gute Kauwerkzeuge
Die Zeit müssen Sie sich nur nehmen.
Gute Kauwerkzeuge liefert Ihnen die Natur. Gesunde, feste Zähne und entzündungsfreies Zahnfleisch sind perfekt für diese Aufgabe.
Rundum gesünder durch gute Mundgesundheit
- Nehmen Sie die regelmäßigen halbjährlichen Untersuchungstermine beim Zahnarzt wahr.
- Ernähren Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich. Selten Zucker.
- Konsequente Mundhygiene ist die beste Vorsorge.
- Bakterielle Zahnbeläge müssen regelmäßig auf mechanische Weise entfernt werden.
- Das tägliche Zähneputzen ist unverzichtbar.
- Zusätzlich empfiehlt sich regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis