Hygiene ist uns sehr wichtig. Schon von Berufs wegen sind wir Zahnärzte Fachleute für alles, was Hygiene angeht. Aber durch immer strengere Hygiene-Auflagen werden im medizinischen Bereich mehr und mehr Einweg-Artikel und Plastikverpackungen notwendig.
Im Zuge der allgemeinen Diskussion um Plastikabfälle haben einige Zahnärzte sich zusammengetan und wollen versuchen, im Praxisalltag unnötigen Müll zu vermeiden. Da gehören wir auch dazu!
Wir haben zunächst mit Kleinigkeiten angefangen und das einseitig bedruckte Faxpapier nicht weggeschmissen, sondern als Notizzettel weiterverwendet.
Für die Betäubung benutzen wir eigentlich schon seit jeher Karpulenspritzen. Dadurch müssen nur die Kanüle und der kleine Glas-Zylinder entsorgt werden, aber keine Plastik-Einmalspritzen.
Für den Bodenbelag der neuen Praxis habe ich mich gegen PVC oder Laminat und für Linoleum entschieden. Denn Linoleum ist ein Naturprodukt, hemmt Bakterien und enthält keine Weichmacher.
Und wenn es eines Tages nicht mehr schön ist und ausgetauscht werden muss, dann kann man Linoleum sogar kompostieren.
Bei der herkömmlichen Röntgentechnik fielen früher große Mengen von Fixierer- und Entwickler-Flüssigkeiten an.
Wir verwenden stattdessen ein digitales Röntgensystem. Das kommt ganz ohne diese umweltschädlichen Stoffe aus.
Und außerdem reduziert die digitale Röntgentechnik auch noch die Strahlenbelastung.
Benutzte Briefmarken schicken wir nach Bethel, wo Menschen mit Behinderung sie für Sammler aufbereiten.
Für die Reinigung der Praxis benutzen wir die vom RKI vorgeschriebenen Desinfektionslösungen. Aber es gibt Bereiche ohne strikte Vorgaben, zum Beispiel beim Glasreiniger.
Als Glasreiniger verwenden wir umweltschonende Putztabletten, die man in Wasser auflöst. So wird Plastikverpackung vermieden und Gewicht beim Transport gespart.
Die kriegt man im Bio-Markt oder online. Meiner Tochter vielen Dank für den Tip!
Wegen der Corona-Pandemie haben wir uns zusätzliche Schutzkleidung besorgt. Dabei haben wir auf umweltfreundliche Produkte geachtet. Die muss man nicht nach einmal Tragen wegwerfen, sondern sie können gewaschen und sterilisiert werden.
Die ersten angeschafften OP-Kittel verfärben sich leider mit jedem Sterilisiervorgang mehr. Deshalb haben wir auch noch waschbare aus 100% natürlichen Fasern gekauft.
Wir tragen jetzt auch fröhliche OP-Hauben aus Baumwolle. Die meisten davon sind die liebevolle Handarbeit einer umweltbewußten OP-Assistentin aus früher: Aachen, jetzt: Weil am Rhein, deren Ziel das Einsparen von Einweghauben ist.
Ein paar weitere OP-Hauben stammen aus Barcelona. In Katalonien hat das Virus besonders hart zugeschlagen. Die Menschen dort können jedes bißchen Unterstützung jetzt auch gut gebrauchen.
Auch ohne Corona: Wenn die Frisur nicht sitzt, einfach Haube auf und gut ist’s. Das spart außerdem eine Menge Haargel, -spray, – lack und sonstiges Styling-Zeugs.
Unsere Praxis verbraucht im Quartal etwa 2000 Mundspülbecher aus Plastik. Das macht 8000 Becher im Jahr. Die müssen wir nach einmaligem Gebrauch wegwerfen.
Wenn man bedenkt, was da über die Jahre so alles zusammenkommt, ergeben sich Unmengen an Plastikmüll, den man sehr einfach verringern könnte.
„wegwerfen“ ist ein irreführendes Wort. Denn das Weggeworfene ist ja nicht wirklich weg, sondern türmt sich in Deponien, muss aufwendig verbrannt werden und verpestet unsere Umwelt.
Unsere Gewässer bis hin zu den Ozeanen sind jetzt schon durch Plastik verunreinigt. Bei der Verbrennung von Kunststoffen werden u.a. hochgiftige Dioxine frei.
Bitte helfen Sie uns dabei, Plastikmüll zu reduzieren.
Der Umwelt zuliebe
Bringen Sie zu Ihrem nächsten Termin einfach Ihr Zahnputzglas mit!